Kurz-Kritik D

Caite Dolan-Leach

„Dead Letters. Schwestern bis in den Tod“

dead lettersInhalt: Vor zwei Jahren ist Ava Hals über Kopf nach Paris geflohen, nachdem ihre Zwillingsschwester Zelda sie auf die übelste Art betrogen hat. Als sie jetzt erfährt, dass Zelda in einem Feuer gestorben sein soll, fliegt sie zurück zum Weingut ihrer Familie, wo ihre demenzkranke Mutter, ihr abwesender Vater und ihr reumütiger Exfreund auf sie warten. Als dann auch noch E-Mails und Briefe von Zelda auftauchen, beginnt Ava sich zu fragen, was wirklich in jener Feuer-Nacht passiert ist …

Plot:              bewertungbewertungbewertungbewertungminusbewertungminus

Charaktere: bewertungbewertungbewertungbewertungminusbewertungminus

Schreibstil: bewertungbewertungbewertungbewertungbewertungminus

Kommentar: Obwohl ich sonst an den Krimi-/Thriller-Regalen in Buchhandlungen vorbeigehe, wurde mein Blick doch sofort von diesem Thriller angezogen. Ich bin ein Fan guter Schwestern-/Zwillingsgeschichten und auch dieser hat mich nicht enttäuscht. Die Schwestern sind zwar äußerlich identisch, aber ihr Innenleben kann unterschiedlicher kaum sein. Dabei ist ihre Beziehung wunderbar kompliziert und komplex; der Leser wird nicht mit einer einfachen „Guter Zwilling / Böser Zwilling“-Theorie abgespeist. Ehrlicherweise fand ich keinen der Charaktere sympathisch.

Dass Ava von ihrer totgeglaubten Schwester Nachrichten erhält, führt zu einer Aufarbeitung der Ereignisse nicht nur von vor zwei Jahren (dem Zeitpunkt, zu dem sie alles zurückgelassen und nach Paris geflohen war), sondern von unterschiedlichsten Zeitpunkten ihres Lebens. Ava wird gezwungen, die Situationen und ihre Familie aus der Sicht ihrer Schwester zu sehen und sich der Vergangenheit zu stellen.

Für mich war das Ende leider nicht ganz so überraschend; der Plot und die Begründung dahinter auch nicht ganz nachvollziehbar (was vielleicht wieder an den sehr unsympathischen Charakteren liegen mag). Dennoch ein gutes Katz-und-Maus-Spiel, das sprachlich definitiv gepunktet hat. Direkt der Einstieg hat für mich die Beziehung und die Charaktere der Zwillinge und ihrer Familie wunderbar dargestellt – definitiv einmal reinlesen.

***

Kerry Drewery

„Marthas Widerstand“

marthaswiderstandInhalt: In einer Welt, in der über jede Straftat durch Mehrheitsentscheid der Zuschauer einer TV-Show geurteilt wird, steht die junge Martha unter Mordverdacht. In sieben Tagen wird entschieden, ob sie für ihr Verbrechen die Höchststrafe zahlen wird: mit ihrem Leben. Was die Zuschauer und die Regierung nicht weiß: Martha hat einen Plan – und sie ist genau dort, wo sie sein will …

Plot:              bewertungbewertungminusbewertungminusbewertungminusbewertungminus

Charaktere: bewertungbewertungbewertungminusbewertungminusbewertungminus

Schreibstil: bewertungbewertungbewertungminusbewertungminusbewertungminus

Kommentar: Die Idee des dystopischen Thrillers hat mich gleich in den Bann gezogen. Leider hat die Story dann nicht das gehalten, was der Klappentext versprach. Zum einen erschien mir die Welt nicht ganz nachvollziehbar (Ja, Menschen werden immer abgestumpfter, was Gewalt angeht, aber trotzdem war die Darstellung, wie die Menschen über den Tod von Sträflingen entscheiden, sehr schwach). Die Manipulation der Massen war zu offensichtlich, dabei hätte sie um Längen besser umgesetzt werden können. Was mich jedoch vor allem enttäuscht hat, ist der Grund, warum Martha sich hat verhaften lassen. Wer eine Verschwörung oder eine Rebellion hinter ihren Entscheidungen vermutet (was durchaus durch den Klappentext angedeutet wird), wird leider bitter enttäuscht werden. Insgesamt kein wirklicher Lesegenuss …

***