Rezension

Rezension „Das Haus ohne Männer“ von Karine Lambert: Das Buch hat alles … außer Männer

Im Oktober erschien dieser bunte Lesegenuss beim Diana Verlag. Eine Übersetzung aus dem Französischen von Pauline Kurbasik, lädt Karine Lambert den Leser nach Paris zu einem ganz besonderen Haus ein: einem Haus ohne Männer.

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„In unserem Leben gibt es keine Männer, weil wir das so wollen“*

In diesem Haus gibt es nur eine Regel: kein Mann darf es betreten. Bisher haben sich die Bewohnerinnen des Hauses mitten in Paris alle daran gehalten. Denn sie alle haben der Liebe abgeschworen. Als eine Wohnung frei wird und die junge Juliette einzieht, muss nicht nur sie sich die Frage stellen, ob so ein Leben ohne das andere Geschlecht etwas für sie ist. Auch alle anderen Frauen werden durch sie daran erinnert, wieso sie sich überhaupt erst für ein solches Leben entschieden haben.

„Freundschaft in Pantoffelreichweite“**

Ein kunterbunter Haufen Frauen, die eines gemeinsam haben: Sie haben Männer satt. Mit denen kann man zwar auskommen, aber im eigenen Haus braucht man sie nicht. Als Leserin ist man gewohnt, eine Balance der Geschlechter in Romanen vorzufinden, besonders, wenn es um das Thema Liebe geht. Und auch in „Das Haus ohne Männer“ hat sich der eine oder andere männliche Gast eingeschlichen, aber dennoch ist es vorrangig ein Roman über fünf starke Frauen, die alle eine Geschichte zu erzählen haben, jede Frau ist anders, alle sind herzerwärmend originell.

„Wir haben nicht der Liebe abgeschworen.“
„Liebe ist wunderschön. Wahre Liebe.“
„Wir haben der tollkühnen Hoffnung abgeschworen, sie zu erleben.“
„Der Gefühlsachterbahn.“ […]
„Zwei Extreme zusammenbringen zu wollen.“
„Dem alltäglichen Kampf, dem ständigen Kitten von Scherben.“ […]
„Wir wollen uns nicht mehr verstellen, verrenken, uns die Flügel stutzen, um zu gefallen.“***

Auf dem (französischen) Buchmarkt finden sich so einige originelle, absurd komische Romane. Und so denkt man anfangs, es auch hier mit einer Komödie zu tun zu haben, die das absurde Leben von einer Handvoll Einsiedlerinnen widerspiegelt. Aber schnell merkt man, dass die Handlung alles andere als eine bloße Komödie ist, die Figuren nicht absurd oder lachhaft, sondern tiefgründig und authentisch sind. Der Schreibstil ist leicht und bietet einen kurzweiligen Lesespaß. Die Dialoge sind schnell, manchmal wie ein Stakkato, man weiß nicht immer, wer spricht. Aber peu à peu lernt man die Frauen kennen und auch, sie wiederzuerkennen.

„Liebe bedeutet, sich ins Leere zu stürzen.“****

An dieser Stelle möchte ich auch gar nicht allzu viel verraten. Jede Leserin muss sich selbst auf diese Frauen einlassen und mit ihnen in die Vergangenheit reisen. Was einige von uns bereits ahnten: Es geht auch ohne Männer. Doch eigentlich geht es auch gar nicht um das Fehlen des anderen Geschlechts, sondern vielmehr um diese Gemeinschaft Frauen. Es geht ums Leben.

Plot:              bewertungbewertungbewertungbewertungbewertungminus

Charaktere: bewertungbewertungbewertungbewertungbewertungminus

Schreibstil: bewertungbewertungbewertungbewertungbewertungminus

Dank

Mein Dank gilt dem Diana Verlag, für mein Rezensionsexemplar, und der Autorin: Der Roman hat mir schöne Lesestunden bereitet!

*Zitat: Das Haus ohne Männer, S. 21 / **Zitat: Das Haus ohne Männer, S. 73 / ***Zitat: Das Haus ohne Männer, S. 62 / ****Zitat: Das Haus ohne Männer, S. 33

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